Die Rolle der Beschaffung beim Reporting von Scope-3-Emissionen und wie digitalisierte Prozesse dabei helfen können
Die Fähigkeit eines Unternehmens, das Nachhaltigkeitsreporting zu erfüllen, wird für viele Branchen und Unternehmen unterschiedlicher Größe zu einer immer größeren Priorität.
Angesichts der sich ändernden Vorschriften für ESG- und Nachhaltigkeitsreporting erwarten viele Kontrollorgane, dass Unternehmen über geeignete Tools zum Melden ihrer CO2-Bilanz verfügen.
Ein Bericht von Baker & McKenzie stellte fest, dass 70 % der CO2-Emissionen eines Unternehmens aus der Lieferkette stammen – diese Emissionen werden als Scope 3-Emissionen bezeichnet.
Und laut einer aktuellen Gartner-Umfrage hat sich der Druck, im Bereich der Beschaffung Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, für 83 % der Unternehmen erhöht oder deutlich erhöht.
In diesem Blog befassen wir uns mit der Rolle von Beschaffungsteams beim Melden von Scope 3-Emissionen und untersuchen, warum sie digitale Tools für korrektes Reporting und die Einhaltung von Vorschriften benötigen.
Was sind Scope-3-Emissionen?
Unternehmen sind bei ihren täglichen Aktivitäten auf Energie angewiesen, z. B. um ein Büro zu heizen oder einen Firmenwagen zu betanken. Ein Unternehmen erzeugt nicht nur Energie, sondern kauft diese auch ein und ist damit indirekt für die Freisetzung von Treibhausgasen verantwortlich.
Scope-Emissionen sind eine Möglichkeit, die Quelle der Treibhausgasemissionen in einem Unternehmen gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (Treibhausgas-Protokoll) zu kategorisieren.
Einfach ausgedrückt: Kontrollorgane erkennen anhand der Emissionskategorien, welche Teile eines Unternehmens oder einer Organisation im Vergleich zu anderen Treibhausgasemissionen verursachen.
- Scope-1-Emissionen stammen aus Anlagen und Quellen, die sich direkt im Besitz eines Unternehmens befinden, z. B. Produktionsanlagen, Büros, Firmenwagen usw.
- Scope 2-Emissionen sind die indirekten Emissionsquellen eines Unternehmens, also gekaufte und vom Unternehmen genutzte Energie. Dazu gehören Gas, Strom, Heizung, Dampf.
- Scope 3-Emissionen sind indirekte Emissionen, die aus der Lieferkette oder Mitarbeiteraktivitäten resultieren, z. B. Geschäftsreisen, Emissionen aus dem Pendeln von Mitarbeitern, Emissionen, die bei der Produktion von Waren oder der Erbringung von Dienstleistungen entstehen, sowie vor- und nachgelagerte Aktivitäten in der Lieferkette.
Da die meisten Scope-3-Emissionen aus der Lieferkette stammen, muss die Beschaffung mit anderen wichtigen Funktionen wie HR zusammenarbeiten, damit alle Emissionen in dieser Kategorie genau gemeldet werden können.
Dieser Prozess kann jedoch sehr komplex sein – zum einen, weil für umfassende und vollständige Berichte Daten von außerhalb der Beschaffungsfunktion benötigt werden, zum anderen, weil die Beschaffung einen genauen und ganzheitlichen Einblick in ihre eigenen Daten haben muss.
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Warum ist das Nachhaltigkeitsreporting wichtig?
Unternehmen, die ihre Scope-3-Emissionen einfach und genau melden können und generell nachhaltige Praktiken verfolgen, profitieren nicht nur im Hinblick auf die soziale Verantwortung, sondern auch von vielen weiteren Vorteilen.
Viele Partner, Stakeholder und sogar Kunden recherchieren die Fähigkeit eines Unternehmens, Nachhaltigkeitsvorschriften einzuhalten, weil sie sich in Bezug auf die eigene Reputation und das Haftungsrisiko absichern möchten.
Sowohl Unternehmen als auch ihre Partner wollen Rechtsstreitigkeiten vermeiden, die sich aus der unzureichenden Einhaltung der Meldepflichten ergeben. Korrektes Reporting und die Einhaltung von Vorschriften sind für ein Unternehmen jedoch mit zahlreichen Vorteilen verbunden.
Entsprechend glauben jetzt 72 % der Führungskräfte, dass eine solide Nachhaltigkeitsstrategie sich auf einem wettbewerbsorientierten Markt als starkes Alleinstellungsmerkmal erweisen kann.
Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Vorteile:
- Transparenz: Compliance und Transparenz dank genauer Berichte sind die Hauptgründe für das Interesse an den Nachhaltigkeitspraktiken eines Unternehmens, weil diese Faktoren Aufschluss über die Rechenschaftspflicht und die soziale Verantwortung eines Unternehmens geben. Die Transparenz ist nicht nur wichtig für den Ruf eines Unternehmens. Allein die Tatsache, dass die Nachhaltigkeit korrekt und transparent gemeldet wird, ist von Vorteil. Mit anderen Worten: Es ist nicht die CO2-Bilanz eines Unternehmens, die sich auf seinen Ruf auswirkt, sondern die Fähigkeit, genau über die Bemühungen zur Verringerung der Umweltauswirkungen zu berichten.
- Umweltauswirkungen: Das Hauptziel der Nachverfolgung von Aspekten wie Scope-3-Emissionen besteht darin, die Umweltauswirkungen eines Unternehmens zu verringern. Durch die genaue Überwachung der Emissionen können Unternehmen Risiken mindern, sich vor Rechtsstreitigkeiten schützen und Investitionsmöglichkeiten verbessern.
- Kostensenkung: Emissionsintensive Prozesse stellten nicht nur eine höhere Belastung der Umwelt dar, sondern verursachen auch höhere Kosten. Durch Investitionen in energieeffiziente Technologien und Verfahren können die langfristigen Versorgungskosten sowie die CO2-Bilanz eines Unternehmens gesenkt werden. Und auch Rechtsstreitigkeiten aufgrund der Nichteinhaltung von Vorschriften können sich als kostspielig erweisen.
- Bessere Beziehungen zu Lieferanten: Durch die Reduzierung der Scope-3-Emissionen verbessert ein Unternehmen auch die Beziehungen zu seinen Lieferanten. Wenn die Nachhaltigkeitsziele durch die Partnerschaft mit Lieferanten genau eingehalten werden, ergeben sich für Beschaffungsteams verschiedene Vorteile aus der verbesserten Zusammenarbeit und Kommunikation.
- Partnerschaften: Wie bereits erwähnt, behalten bestimmte Kontrollorgane die Nachhaltigkeitsbemühungen und CO2-Emissionen genau im Blick. Wenn ein Unternehmen in der Lage ist, genaue Berichte zu erstellen, kann sich dies positiv auf seine Fähigkeit auswirken, Partnerschaften, Kunden und mehr zu gewinnen und zu binden.
- Wettbewerbsvorteil: In einem dynamischen und wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld reicht manchmal schon ein transparenter Prozess für das Nachhaltigkeitsreporting, um all jenen voraus zu sein, die aufgrund ihrer Legacy-Systeme noch mit der Einhaltung von Vorschriften und Optimierung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen kämpfen – nur 16 % der Unternehmen reduzieren aktiv die Scope-3-Treibhausgasemissionen.
Wie kann Unit4 das Beschaffungsteam beim Reporting von Scope-3-Emissionen unterstützen?
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- Kategorisierung: Sie profitieren von CO2-Analysen mit Drilldown auf Lieferanten- und Kategorieebene für eine detailliertere Analyse.
- Zuverlässige Daten: Eine Single Source of Truth (zentrale Datenquelle) ermöglicht Datenerfassung und genaues Reporting, inklusive erweiterter Dashboards zur Überwachung von Scope-3-Emissionen.
- Automatische Aktualisierung: Dank der dynamischen Datenaktualisierung erübrigt sich die manuelle Extraktion, und es werden regelmäßige, genaue Emissionsberichte erstellt.
- Umsetzbare Erkenntnisse: Nutzen Sie erweiterte Analysen und anpassbare Berichte, um fundierte Entscheidungen über Ihre Strategie zur Emissionsreduzierung zu treffen.
- Einbindung von Lieferanten: Ermöglichen Sie einen intensiven Dialog mit Lieferanten, um die Scope-3-Emissionen gemeinsam mit ihnen zu reduzieren und auszugleichen – für eine bessere Zukunft und zur Verbesserung der Beziehungen auf lange Sicht.
Unser Carbon Accounting-Modul ist ein Tool, das als Ergänzung zu unserer Spend Analytics-Lösung entwickelt wurde. Es ermöglicht Ihnen, die Transparenz Ihrer Lieferkette über das Geschäftsergebnis hinaus zu erweitern, und kann Ihnen helfen, die CO2-Emissionen um 50 % zu reduzieren.
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