RPA ist tot, lang lebe RPA
Was gibt es Neues im Bereich Robotic Process Automation (RPA)? Revolutionäre Neuerungen, eine signifikante Weiterentwicklung oder zumindest eine neue Generation? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, habe ich mit Claus Jepsen gesprochen, dem CTO von Unit4. Unit4 hat kürzlich die Einführung von ERPx angekündigt, einer – so Unit4 – „selbststeuernden“ ERP-Lösung. Die Architektur dieses neuen Produkts basiert auf Mikroservices und unterscheidet sich erheblich von allem, was es bisher gab. In unserem Gespräch erklärte Jepsen, wie die RPA-Technologie in die neue Software eingeflochten ist und wie sie sich auch weit darüber hinaus mit anderen Lösungen und traditionelleren ERP- und RPA-Systemen verknüpfen lässt.
Jepsen zufolge ermöglicht die neue Generation von RPA so genannte 10-Sekunden-Interaktionen. ERPx hebt den Automatisierungsgrad innerhalb des ERP auf ein neues Level, indem das System eine Benutzeroberfläche bereitstellt, um fehlende Informationen zu erfassen. Jepsen erläutert: „Auf Basis der Metadaten wird ermittelt, welche Informationen das System benötigt und wo sich das Feld befindet. Dann wird der Anwender darauf hingewiesen: ‚Hey, ich brauche das‘, er gibt die Info ein und schickt sie ab.“
In einem kürzlich veröffentlichten Blog ging Jepsen der Frage nach, ob RPA im Herzstück oder am Rand des Systems angesiedelt sein sollte – oder sogar beides. Er erklärt, dass RPA bei der Einbettung in die Kernprozesse eine konsistente Automatisierung für beide Bereiche bieten kann. In den Randbereichen ermöglicht sie Interaktionen mit den Benutzern, während sie im Kernbereich die Automatisierung zentraler Funktionen unterstützt, z.B. in Bezug auf die Sicherheit.
Diese neue Generation von ERP+RPA wird laut Jepsen die Art und Weise verändern, wie wir Unternehmensanwendungen in Zukunft einsetzen. Er erklärt, dass die Benutzer weiterhin in ihren bevorzugten Anwendungen (z.B. Word, Excel, Slack oder Teams) arbeiten können und ergänzt: „In Zukunft werden sie (die Benutzer) gar nicht unbedingt merken, dass sie im Hintergrund mit einer Unternehmensanwendung kommunizieren.“